Karriere

Fristgerecht bewerben

Schon gewusst?

Wer eine Ausbildung oder ein duales Studium beginnen möchte, muss sich bei der Bewerbung an bestimmte Fristen und Termine halten. Diese sind aber nicht überall gleich und so kann es schnell passieren, dass man den Überblick verliert. Damit ihr euch im Bewerbungsdschungel nicht verirrt und euch eine tolle Chance durch die Lappen geht, haben wir zur Orientierung ein paar Infos zur fristgerechten Bewerbung zusammengetragen.

AUSBILDUNGSART

Wann man sich bewerben muss, hängt vor allem von der Ausbildungsart ab. Neben der gängigsten, nämlich der betrieblichen Ausbildung, gibt es noch die schulische Ausbildung, das duale Studium und die Ausbildung im öffentlichen Dienst.

Betriebliche Ausbildungen zum Beispiel in einem Hotel, Restaurant oder in der Gesundheitsbranche starten normalerweise jeweils am ersten August oder September. Viele Unternehmen suchen ihren Nachwuchs hierfür bereits im Vorjahr, andere ein halbes Jahr zuvor. Der ideale Bewerbungszeitraum für eine betriebliche Ausbildung wäre also zwischen zwölf und sechs Monaten vor Ausbildungsbeginn. Übrigens: Große Unternehmen und Konzerne sind normalerweise früher auf der Suche nach Azubis als kleine. Das kann damit zusammenhängen, dass die Bewerbungsverfahren länger dauern oder mehr Auszubildende gesucht werden als in einem kleinen Betrieb. Besonders früh bewerben sollte man sich bei Banken und Versicherungen.

Bei schulischer Ausbildung läuft das ähnlich. Unterschiedlich ist aber meist der Ausbildungsstart – der wird nämlich von Schule zu Schule individuell geregelt. Bei vielen geht es ebenfalls im August oder September los, bei manchen aber im März, April oder irgendwo dazwischen. Am besten informiert man sich direkt bei der Wunschschule. Ähnlich wie bei der betrieblichen Ausbildung startet ein duales Studium meist zum ersten August oder September. Bewerben sollte man sich dafür schon ein Jahr vorher, da die Plätze schnell vergeben sind. Genauso verhält es sich mit Ausbildungsplätzen im öffentlichen Dienst. Hier muss man besonders früh dran sein und sich mindestens ein Jahr vorher bewerben. Am besten sollten sich Ausbildungswillige für einen guten Überblick frühzeitig eine Liste mit Unternehmen, Schulen und Universitäten und ihren jeweiligen Bewerbungsfristen anlegen.

KURZ VOR KNAPP?

Ist man spät dran oder hat sogar schon die ein oder andere Frist verpasst, bedeutet das nicht gleich das Ende. Viele Betriebe suchen auch kurz vor Ausbildungsbeginn noch Azubis, weil noch nicht alle Plätze besetzt sind oder jemand abgesprungen ist. Gute Chancen hat man dabei in Berufen, in denen Fachkräftemangel herrscht, wie dem Handwerk oder der Gesundheitsbranche. Auch in der freien Wirtschaft lassen sich kurzfristig Ausbildungsplätze finden. Wenn die Frist eben erst verstrichen ist, am besten einfach mal nachfragen, ob Bewerbungsunterlagen nachgereicht werden dürfen. In manchen Fällen lohnen sich auch Initiativbewerbungen.

Viele Schülerinnen und Schüler stehen in ihrem letzten Schuljahr vor der Frage, in welche Richtung sie sich beruflich entwickeln sollen. Dabei spielen nicht nur persönliche Vorlieben oder Eignung eine Rolle, sondern auch maßgeblich die Art des Schulabschlusses. Rein rechtlich ist meist keine bestimmte Schulbildung für eine Ausbildung vorgeschrieben. Aber natürlich gibt es Tendenzen, welche Abschlüsse wo gewünscht werden.

Nicht nur im kaufmännischen und technischen Bereich, auch in allen anderen Branchen finden Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss eine Ausbildung. Um hervorzustechen, sollte man mit guten Noten, einem tollen Bewerbungsschreiben und einem gut vorbereitetem Bewerbungsgespräch überzeugen. Eine Bewerbung mit Realschulabschluss wird in so ziemlich jeder Branche gerne genommen. Von der Automobilbranche über die Gastronomie und den Handel bis hin zum sozialen Bereich stehen einem alle Möglichkeiten offen. Aber auch wenn bei einem Ausbildungsberuf das Abitur empfohlen wird, kann man mit einem guten Realschulabschluss ebenso eine Chance haben.

Welcher Abschluss ermöglicht was?

Nach dem Abitur ist ein Studium längst nicht die einzige Möglichkeit. Ausbildungen werden für Abiturienten immer interessanter, besonders da man von Anfang an Geld verdient. Viele Unternehmen stellen auch gerne Uni-Abbrecher ein, solange diese in ihrer Bewerbung gut begründen können, warum das Studium nicht das Richtige war und warum sie sich für den Ausbildungsplatz oder die Stelle eignen. Quelle: ausbildung.de
    

Schon gewusst?

Viele Berufsausbildungen können auch Menschen ohne Schulabschluss absolvieren. Überzeugen kann man zum Beispiel durch ein besonders tolles Bewerbungsanschreiben oder durch gute Leistungen bei einem Praktikum. Alternativ gibt es einige berufsvorbereitende Maßnahmen, wie ein Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder ein Berufsgrundbildungsjahr (BGJ). Hier können auch Hauptschulabschlüsse nachgeholt werden.

Die bevorzugten Bewerbungswege 2019:

- PC über E-Mail: 48,9 %
- PC über Online-Formular: 43,4 %
- Postweg: 3,5 %
- Smartphone oder Tablet: 4,3 %
Quelle: © Statista 2021

Ausbildungsinfo:

Im Jahr 2018 lag laut BMWI die Übernahmequote nach der Lehre bei 71 Prozent.

Messe digital

Fast 2400 Interessierte besuchten die Aussteller auf der ersten digitalen Ausbildungsmesse in Marktoberdorf an ihren virtuellen Ständen.